Pierre Naust, Paris, ca.1720
Buchsbaum mit Silberklappe
392 / 400 / 415 Hz
Das
Original
dieser vierteiligen
Flöte befindet sich in einer
Privatsammlung in Frankfurt. Das
Instrument ist mit Sicherheit nicht mehr zu
Lebzeiten Pierre Nausts entstanden, könnte aber
eine der ersten vierteiligen Traversflöten der Naust-Werkstatt sein.
Der außergewöhnliche Klang der Flöte resultiert aus einem runden, samtigen Ton bei klarer Artikulation und leichter Ansprache bis weit in die dritte Oktave. Diese Mischung aus Beweglichkeit und klanglicher Raffinesse lässt deutlich eine französische Handschrift erkennen.
Die Intonation des Instrumentes ist sowohl in der Originalstimmung von 400 Hz, als auch mit den Mittelstücken für 392 und 415 Hz überraschend ausgeglichen.
Für die Zierringe verwende ich ein neues, für meine Werkstatt entwickeltes Material. Mit seiner sehr hohen Dichte hat es ähnliche physikalische Eigenschaften wie echtes Elfenbein.
Die Naust-Werkstatt
Die Geschichte der Naust-Werkstatt ist ein eindrucksvolles Beispiel für den hohen Stellenwert familiärer Tradition im Instrumentenbau des 17. und 18. und 19. Jahrhunderts.
Pierre Naust (ca.1660-1709) war ein Zeitgenosse von Jean Jaques Rippert und Jean de Hotteterre. Etwa 1692 übernahm er in Paris von Etienne Fremont, für den er wohl schon vorher gearbeitet hatte, dessen Werkstatt auf der rue de l‘Arbre Sec. Nach seinem Tod 1709 wurde die Werkstatt von seiner Frau Barbe und nach 1719 auch von seinem Schwiegersohn Delerablée weiter geführt.
1715 wurde Barbe Naust, die aus der Instrumentenmacherfamilie Pelletier stammte, als „maître faiseur d’instruments de la maison du Roy“ erwähnt - ein für eine Frau im 18. Jhd. höchst ungewöhnlicher Titel. Ihre Werkstatt genoss internationales Ansehen und möglicherweise wurden dort auch die ersten vierteiligen Traversflöten hergestellt. Aus dem Jahre 1721 ist überliefert, dass die ‚Dame Naust’ eine Flöte mit drei ,cors‘ (corps de rechange) versehen hat. Das ist die erste Erwähnung einer vierteiligen Flöte mit mehreren Mittelstücken.
Barbe Naust starb 1726. Nach dem Tode Delerablées 1734 heiratete dessen Witwe den Instrumentenmacher Thomas Lot, der bereits seit etwa 1722 in der Werkstatt gearbeitet hatte. Durch die Fortführung des Flötenbaus in der Familie Lot lebte die Tradition der Naust-Werkstatt bis ins späte 19. Jahrhundert weiter.
Fridtjof Aurin Traversflöten Düsseldorf
G.P.Telemann
12 Fantasias for Flute
Fantasia 7. in D Major
Alla Francese
Jed Wentz
Traverso nach
P. Naust, 400 Hz
G.P.Telemann
Paris Quartets
4e Quatuor in B minor
Tristement
Jed Wentz
Musica ad Rhenum
Travero nach
P. Naust, 400Hz
Foto: Ulrich Ehret